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Auch die dritten Beißerchen zu bekommen, ist nicht immer leicht. Pulsnitzer Zahntechniker erleichtern das Prozedere.

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Von Reiner Hanke

Die Maschine sieht aus wie ein riesiges I-Phone. Der Raum hinter der Scheibe ist in violettes Licht getaucht. Dort schruppt sich eine Fräse kreischend durch Metall. Ein Gänsehaut-Geräusch. Der Zahntechnikermeister Alexander Oswald und sein Team sind daran gewöhnt. Oswald ist Chef der Sachsen Dental GmbH in Pulsnitz. Hier werden Gebiss-Prothesen hergestellt. So wie gerade in der Maschine. Hier schälen sich aus der Cobalt-Chrom-Legierung schnell die Konturen von nigelnagelneuen Drittzähnen – computergesteuert. Genauso läuft das im 3-D-Drucker nebenan. Ein Tastendruck am PC genügt, um das Gerät anzuwerfen. Der Drucker surrt los und in Windeseile baut sich Zahn für Zahn das kranke Modell-Gebiss eines Patienten auf. Aus Kunststoff direkt aus dem Drucker.

Vom Gebissabdruck auf dem Zahnarztstuhl bis zur fertigen Prothese kann heute alles digital funktionieren. Den klassischen Abdruck mit einer pappigen Masse zwischen den Zähnen gibt es dann nicht mehr. Stattdessen wird gescannt. Das Geheimnis hat Alexander Oswald in einem Pilotenkoffer verpackt oder besser gesagt in vier Koffern. Mit denen sind seine Spezialisten unterwegs
zu den Zahnärzten. Im Metallkoffer ist ein Scanner verpackt, ein Mundscanner. Der sieht ein bisschen wie eine Laserpistole für die Geschwindigkeitskontrolle bei der Polizei aus. Im Fokus der Zahntechniker ist aber ausschließlich das Gebiss. Vorn im Scanner ist die Kamera versteckt. Die wird in den Mund eingeführt. Etwa zehn Minuten dauert es, dann ist auch die finsterste Ecke erfasst. Schon erscheint das Gebiss in allen Details auf dem PC-Bildschirm. Dort lassen sich die virtuellen Zähne drehen und wenden. Jedes Detail ist gestochen scharf erkennbar. Jeder Zahnstummel und jede abgebrochene Ecke. Kronen, Brücken, Implantate, Prothesen aller Art oder Kombinationen davon, lassen sich auf Basis dieser Vorlage fertigen. Vom Scan über den Druck des Zahnmodells und die Kronenfräse bis zum Polieren können die Mitarbeiter alles digital per Computer steuern.

„Das Scannen in der Arztpraxis muss aber in jedem Fall der Zahnarzt selbst übernehmen“, erklärt Alexander Oswald. Die Pulsnitzer Dentalfachleute begleiten den Scanprozess und geben technische Unterstützung. Diese Hightech sei noch sehr selten im Gebrauch. Mehr als zwei Labore gebe es in Sachsen bestimmt nicht. Zielgruppen sind insbesondere Menschen, die mit der herkömmlichen Methode nur schwer klarkommen. Denn angenehm ist es nicht, die sogenannte Abformmasse zwischen die Zähne gedrückt zu bekommen. Manche Patienten packe ein furchtbarer Würgereiz. Gerade auch Kinder, wenn sie beim Kieferorthopäden anrücken müssen:

„Wir haben uns diese Dienstleistung als Eigenmarke schützen lassen.“

„Die neue Methode hilft vielen Patienten“, ist sich der Meister sicher. Am Ende zähle aber nicht nur die stressfreie Zahnbehandlung für den Patienten. Der Scan könne gegenüber dem Gipsabdruck auch Fehlerquellen ausschließen. Zum Beispiel, wenn der Patient wackelt. Auch schwierige Zahnstellungen seien besser zu erkennen. Die Methode sei auch durchaus effektiver. Wenn die Daten erst im Labor sind, dann wird einfach der 3-D-Drucker angeworfen.
„Mundscan 24“ steht auf dem silberfarbenen Koffer: „Wir haben uns diese Dienstleistung als Eigenmarke schützen lassen“, sagt Alexander Oswald. Er sei immer sehr daran interessiert technisch auf dem neusten Stand zu sein, dranzubleiben, er beobachte, wo die Technologie hingeht und probiere gern Neues aus – wie den Mundscan. Er habe auch bei Ärzten vorgefühlt: „Es gibt durchaus Für und Wider.“ Dr. Andreas Schlichting aus Pulsnitz hat den Mundscan getestet. Die Methode sei auf jeden Fall gleichwertig zur traditionellen mit der sogenannten Abformmasse. Jede Methode habe aber auch Vor- und Nachteile. Er entscheide von Fall zu Fall: „Wichtig ist das Endergebnis.“ Von den Patienten werde aber gerade der Scan sehr positiv angenommen, besser als der Abdruck.

Das sei ja auch nachvollziehbar, wenn es auch ohne die unangenehme Masse im Mund möglich ist. Weit über 500 Patienten habe er inzwischen mit dem Mundscan geholfen, schätzt der Zahntechnikermeister ein, Angstpatienten ganz besonders.
Dafür habe Alexander Oswald etwa eine Viertel Million Euro in die Hightech im Labor investiert. Das gibt es mittlerweile seit 1991. Alexander Oswald lernte selbst dort. Nun ist er der Chef von inzwischen 18 Mitarbeitern – die sich mit den dritten Zähnen befassen. Vier sind mit den silbernen Koffern und Scan-Technik unterwegs. „Wir fahren bis Südbrandenburg und durch ganz Sachsen.“ Jetzt will das Team die Fühler auch nach Sachsen-Anhalt ausstrecken, expandieren. Und auch die Technik noch in diesem Jahr weiter aufrüsten und kabellose Scanner anschaffen. Ohne Strippe soll dass die Arbeit mit den Patienten noch erleichtern.

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